Projekt

COPE – Collective Perception

Aufgabenstellung

Ein zentrales Ziel und angestrebter Vorteil des automatisierten Fahrens ist die Verhinderung von Unfällen bzw. die Reduktion der Kollisionsschwere. Ein wesentlicher Baustein dabei sind Systeme, wie etwa die „Autonome Notbremse“ oder „Kollisionswarnung“, welche zur Steigerung der Fahrzeugsicherheit beitragen. Entgegen der sprachbezogenen Erwartungshaltungen bestehen bei derartigen Systemen aktuell noch wesentliche Verbesserungspotentiale auf Österreichs Straßen. Die System-Effektivität und Effizienz im realen Umfeld – mit allen Schwierigkeiten der Sensorik und der Prognose der Verkehrs- und Kollisionssituationen – könnte mit neuen Ansätzen noch bedeutend gesteigert werden. Im Wesentlichen geht es dabei um Unfälle, welche aus der Sicht des Einzelfahrzeugs und der aktuell darin verfügbaren Sensorik nicht ausreichend prognostiziert werden können und eine Entscheidung für die Auslösung einer harten Sicherheitsaktion (einer Notbremsung) nicht eindeutig entschieden werden kann.

Vor allem bei ungeschützten VerkehrsteilnehmerInnen („Vulnerable Road Users“ [VRUs] wie FußgängerInnen, RadfahrerInnen, Motorrad-FahrerInnen) ergeben sich durch automatisierte Fahrzeuge mit verbesserter Sensorik und Fahrzeugvernetzung besondere Potentiale zur Reduktion von Verkehrsunfällen und Toten. Statistik Austria zeigt für 2018 in Österreich 4.172 registrierte Motorradunfälle. 102 MotorradfahrerInnen wurden dabei getötet wobei die Hauptursache bei ca. 5% der Unfälle die Ursache eine „Vorrangverletzung, Rotlichtmissachtung“ war. Ca. 50% der Unfälle passieren im Ortsgebiet, ca. 25% im Kreuzungsfall und ca. 16% bei Ampelvollbetrieb.

Zielsetzung

Ziel von COPE ist es, die Potentiale für den nächsten anstehenden Innovationsschub in der Fahrzeug- und Verkehrssicherheit durch die intelligente Kombination der Informationen aller VerkehrsteilnehmerInnen in einer Art „Collective Perception“ und „Situation Awareness“ zu heben. welche durch eine Vernetzung der VerkehrsteilnehmerInnen entsteht („V2X, I2X Communication“) und durch die Kollaboration aller vernetzten VerkehrsteilnehmerInnen zu einer Reduktion von Unfällen führt. Die Fahrzeug-Sensorik wird dabei mit Informationen der Sensorik von anderen vernetzten Fahrzeugen und der Infrastruktur erweitert. Der erwartete Nutzen – Vermeidung von Unfällen mit VRUs – ist die Hauptmotivation für das Projekt COPE (Collective Perception) insbesondere in urbanen Räumen / ampelgeregelten Kreuzungen im Zusammenhang mit (teil)automatisierten, vernetzten Fahrzeugen.

Daraus abgeleitet steht folgende übergeordnete Fragestellung für das Projektteam im Mittelpunkt: Wie können Kreuzungssituationen durch Kooperation und Kommunikation (C-ITS) aller VerkehrsteilnehmerInnen „sicherer“ gemacht werden?

Ein wesentlicher Innovationspunkt ist die gewählte Top-Down-Vorgehensweise, bei welcher nicht einzelne Anwendungsbeispiele in reduktionistischer Form isoliert betrachtet werden. Der Fokus liegt vielmehr auf der gesamtheitlichen und integralen Zusammenführung und Generalisierung der Lösungskonzepte, um die Interoperabilität aller VerkehrsteilnehmerInnen sicherzustellen.

Ergebnisse

Angestrebte Projektergebnisse sind die Spezifikationen für die Information zum vernetzten Austausch der eigenen Fahr-Intention als Basis für kooperativ, vernetztes Fahren inklusive Interoperabilität zwischen, PKW, LKW, Motorrad, VRU und Infrastruktur oder die Erkennung und Weitergabe der Information über Bewegungen der VRUs.

Neben inhaltlichen Zielen geht es in COPE auch darum, die österreichische Themenführerschaft im Thema C-ITS zu stärken und weiter auszubauen, das Thema vernetztes, kooperatives Fahren in Österreich und die daraus zu erwartenden, verkehrlichen Vorteile zur Verbesserung der Verkehrssicherheit und Verkehrseffizienz zu realisieren und dass die Projektbeteiligten die Projektergebnisse kommerziell verwerten können bzw. konkrete Produkte abgeleitet werden können.

Danksagung

Mobilität der Zukunft – ist ein FTI-Programm des Bundesministeriums für Klimaschutz, das von der Österreichischen Forschungsförderungs-gesellschaft abgewickelt wird. Das Projekt COPE wird gefördert bzw. finanziert im Rahmen des FTI-Programms Mobilität der Zukunft durch das Bundesministerium für Klimaschutz und von der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft abgewickelt.